Donnerstag, 16. April 2015

Superreiche, Aufgeklärte und der Rest: Warum wir in einer Dreiklassenfinanzwelt leben

11:43

Seinen Job ordentlich machen, Leistung bringen und nicht sofort nach dem Mehrerlös schielen - das sollte eigentlich für alle Berufe gelten. Leider ist diese Haltung in der Finanzbranche immer seltener.

von Max Otte

Sehr geehrte Privatanleger,

bei einem Arzt in der Eifel hörte ich den folgenden Spruch: "Bei uns haben Privatpatienten den Anspruch auf eine mindestens genauso gute Behandlung wie Kassenpatienten." Das fand ich klasse. Hier spricht noch das Berufsethos, das Deutschland vor über 100 Jahren zur dynamischsten Volkswirtschaft der Welt gemacht hat. Seinen Job ordentlich machen. Leistung bringen und nicht sofort nach dem Mehrerlös schielen.

Was im Arztberuf besonders wichtig und auch ethisch richtig ist, sollte auch für viele andere Berufe gelten. Leider ist diese Haltung in der Finanzbranche immer seltener. Für sicher weit mehr als die Hälfte aller Deutschen ist seriöse Aktien- und selbst Aktienfondsberatung so gut wie nicht gegeben. Sie befinden sich also in der Situation von Patienten, die bestenfalls noch ärztliche Notversorgung erhalten.

Die meisten sonst von mir durchaus gelobten Volks- und Raiffeisenbanken und Sparkassen bieten lieber Hausprodukte an, als ihren Kunden einen wirklich objektiven Überblick über Aktienfonds zu geben. Von den ca. 1.200 Volks- und Raiffeisenbanken haben nur ungefähr 200 Fremdprodukte im Programm.

Auf die Beratung mit Einzeltiteln haben die meisten Filialbanken sowieso verzichtet. Zu kompliziert sind die Protokollpflichten, zu schnell nehmen die neuen Regeln die Berater in die Haftung.

Ein Vertriebsberater, der sich seit mehr als 25 Jahren im Aktienfondsbereich tummelt, resümiert: "Aktienfonds sind in Deutschland weiter ein Nischenprodukt. Die Leute machen Lebensversicherungen und Bausparverträge."

So wie wir faktisch schon vielerorts eine Zweiklassenmedizin haben, so haben wir auch eine Zwei- oder sogar Dreiklassenfinanzwelt. Die Superreichen lassen alles für sich machen. Die aufgeklärten mit etwas Vermögen können zumindest selbst noch sehen, wo sie bleiben. Hierzu rechne ich die meisten von Ihnen. Und die breite Masse fällt nach wie vor unten durch.

Ich hatte gehofft, in fünfzehn Jahren öffentlicher Auftritte hier an einer Veränderung mitwirken zu können und muss feststellen, dass sich für die breite Mehrheit nichts verändert hat.

Für Sie jedoch kann ich meinen Job ordentlich machen.

Auf gute Investments,

Ihr Prof. Dr. Max Otte


Und auch wir versuchen unseren Job gut zu machen, indem wir Sie informieren und wertvolles Wissen für die Geldanlage in Substanzwerte liefern. Wer versteht wie die Finanzwelt funktioniert, kann sein vermögen schützen und seinen Wohlstand ausbauen.

Das ist die Möglichkeit die uns der Kapitalismus bietet - mit harter Arbeit, Fleiß und dem Bestreben etwas gut zu machen, sein eigenes Leben und das Leben seiner Familie zu verbessern. Wir dürfen nicht vergessen: Der Kapitalismus bietet uns allen die Chance selbst kapitalistisch - also investierend - aktiv zu werden und von den entstehenden Produktivitätssteigerungen zu profitieren.




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