Mittwoch, 30. September 2015

QE4, Aktienblasen und Gold

11:19

Die US-Notenbank Federal Reserve hat die Zinsen auch bei der Sitzung und Pressekonferenz am 17. September nicht erhöht. Zuvor wurde von den Medien immer wieder die fast schon sichere Erwartung einer Zinswende verbreitet - doch es kam anders. Janet Yellen machte die jüngsten Turublenzen an der chinesischen Börse verantwortlich für die Zurückhaltung an der Zinsschraube. Dies ist natürlich nicht der Grund sondern nur ein Theater was uns hier präsentiert wird. Es wird überhaupt keine Zinserhöhung geben, denn die Stimmung ist stark getrübt - nicht nur in China, auch in den USA sieht es weitaus schlechter aus als uns die dick und fett investierten Hedgefonds und Investmentbanker vorgaukeln wollen. Die Amerikaner sind im Wohlfahrtsstaat angekommen, ein großer Teil der Bevölkerung (47 Millionen) lebt von Lebensmittelmarken, Tendenz steigend.

Auch die Holzpreise - ein wichtiger Indikator für die Baubranche - ist um 30% gefallen und fast auf dem Niveau der Finanzkrise 2008 angekommen. Die Wirtschaft brummt nicht, sie knurrt und das trotz der niedrigen Rohstoff- und Ölpreise, trotz zinsloser Kredite und trotz steigender Aktienkurse. Die Fassade die man mit frisch gedruckten Dollars erschaffen hat fängt an zu bröckeln und man muss schon verdammt blind sein um nicht zu sehen was hier vor sich geht.

Die Volksrepublik China kann jedenfalls hinter die Fassade blicken und kauft Gold langsam aber stetig - ohne zuviel Aufregung zu verursachen. Dollar werden verkauft, man will sich aus dem kommenden Abwärtstrudel des Dollar-Untergangs retten. Siehe auch Bloomberg: China Boosts Gold Reserves 1% in August, Diversifying Assets.

In Europa dagegen baut man die Goldreserven lieber vorsorglich ein bisschen ab - vielleicht gar nicht so dumm wenn man bedenkt, dass die offiziellen Goldreserven zum größten Teil in den USA lagern, seit Jahrzehnten nicht mehr kontrolliert und gezählt wurden und höchster Wahrscheinlichkeit nach nicht mehr vorhanden sind. Wie ließe es sich sonst erklären dass die winzige Menge deutschen Staatsgoldes, das bisher aus den USA nach Deutschland überführt wurde, in frisch eingeschmolzenen Barren erfolgt ist. Man sollte auch hier der Wahrheit endlich ins Auge sehen, sich für die gestohlenen Barren auszahlen lassen und ein Neukauf-Programm zur Re-Etablierung der deutschen Goldsreserven beschließen. Aber Ehrlichkeit ist in diesen Tagen des Ständigen Verrats rar geworden.

Papier ist alles was bleiben wird und ganz sicher keine Zinserhöhung. Frau Yellen war es offensichtlich nicht gewohnt nun schon zum 8. Mal die Menschen vertrösten zu müssen, dass es auch diesmal keine Zinserhöhung geben wird, sie verlor vor laufenden Kameras die Kraft und musste zwischenzeitlich ärztlich versorgt werden. Dies ist viel weniger Grund zur Sorge, als mehr ein Zeichen für die Gesundheit Yellens, der es anscheinend zu schaffen macht den Menschen wieder und wieder ins Gesicht zu lügen und dieses Kasperle-Theater weiter zu führen.

Die Erhöhung der Zinsen ist schon aus dem Grund der exorbitanten Staatsverschuldung ausgeschlossen. Wie weit kann man die Zinsen erhöhen, wenn bei ein paar Prozent mehr schon der gesamte Staatshaushalt der USA durch die Zinslast aufgefressen würde? Und denken Sie lieber Leser dann erstmal an Griechenland oder Italien, die schon bei NULL Zinsen zu kämpfen haben.
Eine Zinserhöhung ist mathematisch nur dann möglich, wenn es gleichzeitig zu QE4 kommt - also dem Aufkauf der Staatsanleihen durch die Notenbank, mit anderen Worten die Finanzierung des Staates über die Druckerpresse. Und darauf steuern wir zu und genau das kennen wir Deutsche schon und haben nicht die besten Erfahrungen damit gemacht. Genau wie damals sichern und die Experten an den Schalthebeln zu, alles unter Kontrolle zu haben.

Die Kontrolle über die eigenen Finanzen sollten in der Tat aber SIE zurück gewinnen, indem Sie sich von leeren Versprechungen in Form von Euroscheinen verabschieden und harte Fakten in Form von Silber- und Goldmünzen vorziehen.

Am Aktienmarkt haben wir uns vom Jahreshoch deutlich verabschiedet. Die Kurse sind um 20 - 30% eingebrochen und sogar der langfristige Aufwärtstrend ist vermutlich ins Wanken geraten. Erstmal abwarten in welche Richtung sich die Notenbanken bewegen und sich dann richtig positionieren, werden sich viele denken. Bei einer Zinserhöhung dürften wir einen Crash sehen - zuviele Aktien wurden auf Kredit gekauft, darum sehen wir auch heftige Einbrüche der Kurse die sich aus harmlosen Korrekturen entwickeln. Die Angst ist da, Angst vor der Zinswende und den Finanzierungsschwierigkeiten großer Teile unserer heutigen Wirtschaft.

Ein Crash bietet immer auch die Möglichkeit Unternehmen zu kaufen, die nach wie vor intelligente Produkte zu erschwinglichen Preisen produzieren werden. In einer Welt der unendlichen Schulden ist Cash König und sollte neben Gold und Silber den größten Teil eines Portfolios in unseren heutigen Tagen ausmachen.

Ich wünsche Ihnen viel Erfolg bei Ihren Investments.


Autor:

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